Königsberg/Reichsbahnbrücke
Foto: J.T.
Eine Zierde für den Pregel
Die ehemalige Reichsbrücke wird durch zwei im Bau befindliche Brücken ersetzt
Jurij Tschernyschew
15.11.2023
Eines der größten Bauprojekte der letzten Jahre in Königsberg ist der Neubau der sogenannten Doubletten der berühmten doppelstöckigen Brücke über den Pregel: Je eine Eisenbahn- und eine Autobrücke werden auf beiden Seiten der ehemaligen Reichsbahnbrücke gebaut. Mehrere hundert Arbeiter sind dort in verschiedenen Schichten tätig.
Auf der Baustelle der Straßenbrücke wird das Fundament für die Hauptstützen im Flussbett vorbereitet. Zu diesem Zweck wurde eine Trockenbaugrube mit Spundwänden erstellt. Die Hauptstützen werden in Form von Türmen hergestellt, in deren Innerem ein Mechanismus zum Anheben des zentralen Brückenbogens angebracht wird. Die Höhe der Türme soll 60 Meter betragen. Die Straßenbrücke wird aus acht Stützen und drei Feldern bestehen und fast vierhundert Meter lang sein. In nur drei Minuten wird das Brückenbauwerk eine Höhe von 28 Metern erreichen, um die Durchfahrt von Schiffen zu ermöglichen.
Die Türme der Eisenbahnbrücke sind bereits weitgehend fertiggestellt. Sie sind 54 Meter hoch. Ende 2024 sollen die ersten Züge über die Brücke rollen. Danach erst wird die Baufirma mit dem Bau der Zufahrt für die Autobrücke beginnen, die Ende 2025 eröffnet werden soll.
Neben der Konstruktion der vertikalen Hubbrücken soll auch ein besonderes Augenmerk auf deren Aussehen gelegt werden. Die Stadt- und Regionalbehörden gehen davon aus, dass die neuen Brücken den Pregel zieren werden. Der Auftragnehmer, der versicherte, die Anforderungen an das Aussehen zu erfüllen, erhält für die Arbeiten umgerechnet rund 306 Millionen Euro.
Wie es mit der alten doppelstöckigen Brücke, die noch in Betrieb ist, weitergehen soll, ist noch nicht entschieden. Während die neuen Brücken gebaut werden, führen Archäologen Ausgrabungen durch. Und so entdeckten sie in der Nähe der Baustelle neben dem Friedrichsburger Tor die Überreste einer alten Bibel. Der mit Prägung verzierte Einband wurde ausgegraben. Es trägt eine Inschrift in deutscher Sprache: „Summa über das Alte Testament“. Das Alter der Bibel wird vorläufig auf das 17. oder frühe 18. Jahrhundert datiert. Die Archäologen haben daneben auch verschiedene Haushaltsgegenstände, Münzen und Tabakspfeifen ausgegraben.
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In Cranz enddeckt
Andreas Rodemerk hat etwas Schönes in Cranz gefunden.
Hurra! Zeit haben! Pünktlich zur Feier zum 245. Geburtstag von Queen Louise🌿
Das Paneel ist noch bedeckt, es wartet auf warmes Wetter, damit ich die Fugennähte abwischen kann, also warte ein wenig.
Ich möchte Sie daran erinnern, dass es zu 90% aus demselben Material (Smalt) besteht, das bei der Herstellung von „Sonnenuhren“ in Svetlogorsk verwendet wurde, die dieses Jahr 45 Jahre alt sind! Dies sind die wesentlichen Umstände.
Danke @andrei_chelentano__baltica @vladkosyak39 за поддержку и 📷
Ура! Успели! Как раз ко дню празднования 245 летия Королевы Луизы🌿
Панно пока укрыто, оно ждёт тёплой погоды, чтобы я смог затереть стыковочные швы, так что подождите немного.
Напомню, оно изготовлено на 90% из того же материала (смальты), которая использовалась, при изготовлении „солнечных часов“ в Светлогорске, которым в этом году 45 лет! Вот такие значимые обстоятельства.
Спасибо
„Das Freut uns auch sehr“, schrieb ich dazu. decoremore antwortete: Danke! Es ist mir wichtig.
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Immanuel Kant passt auf!
In Palmnicken wurde eine feine Idee umgesetzt.
Kommentar Dieter Steuernagel: “ … also wenn der große Philosoph Immanuel Kant auf mein Rad aufpasst – was soll dann noch passieren?“
und Claus Noack ergänzt: „Da Kant’ste sicher sein.“
Foto aus russischer Quelle, entnommen mit den Kommentaren, aus „Ostpreußen – Vergangenheit und Gegenwart“
Romintebrücke
Foto: Valeriy Pritchernow
Die gewaltige Eisenbahnbrücke über das Rominte-Tal bei Makunischken/Hohenwaldeck/Tokarevka an der Eisenbahn-Nebenstrecke von Tollmingkehmen nach Rominten/Hardteck.
Die Strecke wird noch befahren (Güterverkehr).
Die „Haupt“-Bahnstrecke Gerdauen – Stallupönen wurde im Jahre 1901eröffnet.
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Es wird langsam Herbst in Ostpreußen
Die Allee von Goldenau nach Prostken. (Foto: Wydawictwo QMK)
Gepflegte Historik in Cranz
Dmitri Ewsjutkin hat Fotos beim Modehistoriker A. Wassiliew in seiner Wohnung in Cranz machen dürfen.
Quelle: Evelin Khromchenko)
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Ein Blick nach Darkehmen, „das regnerische Dorf“
Ein schöner Anblick, Foto: von Vorsig
In einer Urkunde des Jahres 1615 wird erwähnt, dass das Krugrecht in Dorekheim (Darkehmen) am 30. November 1604 von einem Hans Lengnick erworben wurde. Der Ortsname lautete 1539 Dargekeyem und bezieht sich auf die Feuchtigkeit der Angerapp. Er leitet sich von prußisch „dargis“ und „caymis, kaims“ ab und bedeutet wörtlich „das regnerische Dorf“. In der Nähe befand sich eine prußische Wehrschanze sowie an der Straße nach Insterburg eine heidnische Kultstätte, der sogenannte „Potrimpos-Berg“. Am „Dreigötterkrug“ waren als Wirtshausschilder die drei prußischen Hauptgötter Perkunos, Potrimpos und Patolos aufgehängt. Der Ort lag an einem verkehrsmäßig günstig gelegenen Übergang über die Angerapp. 1615 wurde die erste Kirche, ein Fachwerkgebäude, errichtet. Die erste Schule für Darkehmen entstand 1706. Durch königliches Patent vom 10. Januar 1726 erhielt Darkehmen Stadtrecht. (Quelle: Wikipedia)
Hier einige Fotos von Ursula Rodemerk, Quelle: Instergram.com:
Stadtverwaltung, Eingangsportal und …
… Eingangsbereich.
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Frevel!
Im prussischen Romaw, ehemals Neuhausen, jetzt Gurjewsk (Гурьевск), konkret in der Leninstrasse, sind seit dem 25. Juli 2020 wunderschöne mächtige grüne Eichen, ungefähr 200 Jahre alt, zerstört worden. Die folgenden Fotos von Irina Senkowetz belegen das.
Irina schreibt dazu u.a.: „Nichts Gutes kann zurückgelassen werden, aber wenn es bereits existiert, nutzen sie (die „modernen Führer“) es zu eigenem Vorteil.
Deutsch, Sowjetisch und Russisch – und die Frage wurde gestellt: „Zu welcher Zeit hatte die Stadt Glück?“ Ich weiß nicht, was meine Mutter antworten würde, aber es scheint mir, dass das Leben in Neuhausen in Ostpreußen viel besser und nachhaltiger war. Es ist schade, dass man in einer solchen Zeit leben muss.“ (automatisierte Übersetzung)
Das hübsche Wappen dieser Stadt trägt die EICHE im Mittelpunkt – – – und auf der offiziellen Städtischen Website liest es sich so positiv: „… Zusammen mit der Fülle der historischen Stätten, hat der Guryev Bezirk einzigartige Naturgebiete: niedrig gelegene Sümpfe entlang der Küste der Kaliningrad Bucht (Schilfsümpfe – Ushakovsky), ein großer Rückgewinnungskanal Westlich auf den Polderlanden im Nordosten des Bezirks, Überschwemmungen der Flüsse von Pregoli und Cool, Küstengebiete der Kursh Bay. Innerhalb der Grenzen des Landkreises befinden sich besonders wertvolle Gebiete des Forstfonds der Region Kaliningrad, die wissenschaftliche, historische und natürliche Bedeutung haben. … „ (automatische Übersetzung)
https://gurievsk.gov39.ru/index.php/general/tourism
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Die Homlin-Familie in Königsberg wächst
Der Legende nach haben die mythologischen Hausgeister viele Jahre lang bei den Menschen gelebt und Bernsteinprodukte geschaffen. Nun sind die Königsberger Homlins wieder da.
Foto: Heinz Ney
Foto: Archiv
Eine erste Miniskulptur wurde im Juni 2018 auf der Honigbrücke installiert. Auf dem Brückengeländer sitzt seitdem Väterchen Homlin. Das Werk von dem Künstler Andrej Sledkow wurde von der Bevölkerung liebevoll „Karl“ genannt.
Foto: Heinz Ney
Im Herbst des gleichen Jahres tauchte am Eingang des Bernsteinmuseums Großmütterchen Homlin auf. Die ein Kleeblatt in den Händen haltende „Oma Martha“ ist ebenfalls ein Werk von Andrej Sledkow.
Foto: Jurij Tschernyschew
Am 26. Juli 2019 machte ein Boot mit einem Matrosen-Homlin an Bord am Damm des Museums des Weltozeans fest. In unmittelbarer Nähe des Forscherschiffs VITIAS (am neuen Petra-Welikogo-Ufer) wurde die Miniskulptur aufgestellt. Ein kleiner Junge mit einem Matrosenhut hält mit seinen Händchen ein „Papier“-Boot fest. Die Mitarbeiter des Ozeanmuseums hatten die Bürger aufgefordert, sich einen Namen auszudenken. Entschieden wurde später: Baby „Witja“. Der erste Enkel von Karl und Martha wurde vom Künstler Pjotr Welikij geschaffen.
Foto: Werkstatt Homlin
Am 19. Juni 2020 erschien „Ulja“ in schelmischer Stimmung und auf ungewöhnlichem Transport vor dem Kaliningrader Zoo. Sie ist bereit, den Bewohnern und Gästen der Stadt gute Laune zu geben. Am Zooeingang sitzt nun die Enkelin – ein Werk von Andrej Sledkow – von Karl und Martha auf einer Schnecke und streckt den Zoobesuchern die Zunge raus.
Foto: Vasilisa Pregolskaja
Als fünftes Familienmitglied tauchte jetzt – im Juli 2020 – „Papa Homlin“ auf dem Geländer der Kneiphofschen Langgasse/Leninskijprospekt auf.
Fehlt nun noch „Mama Homlin“ in der „Kernfamilie; nun, die wird sicherlich auch plötzlich auftauchen. Wir dürfen gespannt sein.
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Um die ersten aufgestellten Skulpturen hatte es im März 2019 einen Skandal gegeben. Der Erzbischof von Königsberg und der baltischen Diözese Seraphim wandte sich mit einem Brief an Gouverneur Anton Alichanow mit der Warnung, dass er keine heidnischen Symbole verbreiten solle: „Es besteht die Tendenz, die Ideen des Neo-Heidentums zu popularisieren, was unserer Meinung nach eine destruktive Wirkung auf das 1000-jährige kulturelle Erbe hat, das unter dem Einfluss des Christentums entstanden ist.“
Die Abgeordnete der Kommunistischen Partei in der Gebietsduma Jekaterina Koroljowa veröffentlichte einen Brief, in dem sie feststellte, dass das Ministerium für Kultur und Tourismus der Region, mit dessen Unterstützung die Homlins auftraten, nicht in der Lage sei, „Gründe für die Bedeutung der aufgestellten Skulpturen für die Entwicklung der nationalen Kultur Russlands“ zu nennen und wies darauf hin, dass die Figuren „ohne eine angemessene Schlussfolgerung über ihre kulturelle Bedeutung“ aufgetaucht seien.
Die Initiatoren des Projekts kündigten an, vorerst keine Homlins mehr aufstellen zu wollen.
Doch damit waren viele Königsberger nicht einverstanden, und sie starteten eine Aktion „Rührt die Homlins nicht an“ in den sozialen Netzwerken. Darüber hinaus wurde auf der Website „Change.org“ eine Petition an Gouverneur Alichanow veröffentlicht, um zu verhindern, dass die Russisch-Orthodoxe Kirche sich in Angelegenheiten der städtischen Gestaltung einmischt.
Auf den Streit um die Homlins wurde schließlich auch das regionale Fernsehen aufmerksam. Der Fernsehmoderator, Schauspieler, Satiriker und Musiker Iwan Andrejewitsch Urgant widmete sich in seiner Schau im Ersten Kanal dem Thema ironisch. Er schlug vor, einen Straßenfeger mit dem Titel „Serafim gegen den Hausgeist“ zu drehen.
Damit endete die Schaffenspause, die sich die Homlin-Gründer selbst auferlegt hatten, ziemlich schnell. Schon im Juni 2019 wurden weitere Homlins im Königsberger Gebiet aufgestellt: Palmnicken erhielt seine eigene Homlin-Figur. Sie sitzt mit baumelnden Beinen auf einer Bank direkt am Strand. (Quelle: Jurij Tschernyschew in der PAZ vom 14.08.2019)
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Stadtbummel durch Cranz
Lassen Sie sich von Anna Chobanyan einladen zu einem kleinen Bummel durch Cranz/Samland.
letztes Foto: Sergej Oleksenko
Mehr von Anna Chobanyan hier: https://www.youtube.com/channel/UCYFNas2vterei7R5DOBTXSw?view_as=subscriber
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Königsberg: Der Brunnen in der Nähe des Neuen Schauspielhauses/Dramentheaters.
In Königsberg sprudelten zu deutscher Zeit etwa 120 Brunnen, die mit Wasser aus natürlichen Quellen gespeist wurden. Etliche davon waren sowohl skulpturale als auch einfache zwei- und dreistufige Schalen mit Trinkschalen für Tiere und Vögel.
Die heute betriebene Brunnenanzahl ist genau zehnmal kleiner; diese arbeiten vom 1. Mai bis 20. Oktober. Einer der erhaltenen Brunnen befindet sich auf dem Platz (Steingarten) in der Nähe des Dramentheaters, allerdings in modifizierte Form. Die einstige, einzigartige in Form – damals eine Ellipse – ist eine runden gewichen.
Der etwa 100 Jahre alte Stausee war bis 1967 mit Kinderfiguren geschmückt, die im Rundtanz wirbelten. Dann verfiel die Skulptur und „verschwand“. Im Jahr 2007 erfolgte eine umfassende Restaurierung, wobei verschlissene Rohre und der Tank ersetzt wurden.
Während der Arbeiten auf dem Gebiet des Platzes wurde eine militärische Grabstätte aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt.
Heute hat der Brunnen Beleuchtung und klassische Musik im Repertoire.
S.O./H.N. Fotos (4+2) Sergej Oleksenko
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„Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus …“,
auch das Apfelbäumchen einer Besuchergruppe der ev. Auferstehungsgemeinde aus Potsdam auf dem Gemeindegrundstück der ev.-luth. Auferstehungskirche in Königsberg/Kaliningrad.
Das Bäumchen wurde am 31. Oktober 2019, am Reformationstag, gesetzt, getreu des Martin Luther zugeschriebenen Spruches:
Даже если бы я знал, что завтра мир рухнет,
я бы все равно сегодня посадил яблоню.
Мартин Лютер
Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge,
würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.
Martin Luther
Память о реформации
Potsdam – Reformationsgedenken 2019 – Калининград
Fotos (3x): Alexander Winter
Wie gesagt: „… die Bäume schlagen aus …“. wunderschön, nicht wahr?
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„Aus Sicherheitsgründen zerlegt“, das Haus von Lovis Corinth
„Aus Sicherheitsgründen zerlegt“ oder offiziell „für den Wiederaufbau vorbereitet“?
Foto: Павел Белорецкий
Das Geburtshaus von Lovis Corinth in Tapiau/Ostpreußen wird „Aus Sicherheitsgründen zerlegt“, schreibt die Komsomolskaja Prawda. Mehr unter dieser Adresse: https://www.kaliningrad.kp.ru/daily/27100.4/4174253/?fbclid=IwAR2Z72BeeDnEN3ifN3VZ0hJeDAUDxbZglNi2mQdt-C8jAZ23G6O1iURR6es
Die Fotos sind aus dieser Quelle entnommen.
So sah das Geburtshaus noch vor wenigen Monaten aus. Rechts von der Tür ist die Gedenkplatte zu Ehren des wichtigsten und einflussreichsten Vertreter des deutschen Impressionismus (neben Max Liebermann, Ernst Oppler und Max Slevogt) zu sehen.
Foto: ИВАН МАРКОВ
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Strassenfunde und was sie uns erzählen
In Königsberg/Kaliningrad ist Sergej Oleksenko durch die Strassen gezogen und hat Interessantes gesehen, so das hübsche Pflaster in der Maraunenhofer Herzog-Albrecht-Strasse – ein sehr schönes Motiv. Darüber hinaus waren seine Augen (und der Fotoapparat) auf Kanaldeckel/Gullideckel/Abwasserabdeckungen gerichtet.
Was man da so alles lesen kann!
Beim folgenden Lese-„Spaziergang“ durch Königsberg kann der geneigte Leser so einiges sehen und verstehen.
So z. Bsp. ein „R“ für Reinigungs-/Abwasserbrunnen
Dieser Kanaldeckel wurde im Königsberger ODIN-WERK, der Maschinenfabrik und Gießerei GmbH hergestellt.
Ein „H“ für Hydrant.
Das „KW“ steht für Königsberger Waggonfabrik.
Die“ Waggonfabrik L. Steinfurt A.-G.“ wurde von Benjamin Leopold Steinfurt (* 1804 in Königsberg i. Pr.; † 1864 ebenda) gegründet.
Steinfurt besuchte die Löbenichtsche Stadtschule und die Gewerbeakademie Berlin. 1830 gründete er in Königsberger Badergasse eine Maschinenfabrik, die er 1843 auf den Weidendamm verlegte.
Steinfurt war später der Gründer der Waggonfabrik L. Steinfurt AG, die später nach Ratshof verlegt wurde. Der Unternehmer war übrigens auch maßgeblich beteiligt am Zustandekommen der ersten Gewerbeausstellung 1845 in Königsberg.
1831 heiratete er Amalie Wulff. Die Tochter aus dieser Ehe heiratete den Ingenieur Fritz H. Heumann, der das Werk weiterführte. 1871 trat Heumann als persönlich haftender Gesellschafter und alleiniger Geschäftsführer in die Firma ein, zunächst aufgrund eines zehnjährigen Vertrags, der später um fünf Jahre verlängert wird [Robert Albinus].
Franz Mosenthin Leipzig-Eutritzsch: http://manholecovers.de/blogroll
1864 wurde die Firma „Franz Mosenthin Eisenbaufabrik und Eisengießerei“ in der Nähe der heutigen Mörickestraße in Leipzig-Eutritzsch als Gießerei und Maschinenfabrik gegründet. Damals war Eutritzsch noch ein Leipziger Ratsdorf. Leipzig hatte zwar schon 1381 die Grund- und Gerichtsherrschaft über Eutritzsch erworben, das Dorf aber erst 1890 eingemeindet. Man beachte übrigens die abweichende Schreibung »Eutritsch« ohne »z« auf dem Kanaldeckel.
1913 zog die Firma in den neu errichteten Firmensitz in der Zschortauer Straße. An dem Standort ist die Firma, die zwischenzeitlich als „VEB Montan“ fungierte, noch heute anzutreffen.
Die Windschild & Langelott AG war ein Bauunternehmen, das auch mit Kanal-, Talsperren- und Eisenbahnbau beschäftigt war. Die Firma hatte Niederlassungen in ganz Deutschland, zum Beispiel auch in Dresden-Cossebaude, wo seit 1889 eine Zementwarenfabrik betrieben wurde.
Paul Behrendt (1860-1933) war Stadtrat, Mitbegründer der Sparkasse und der städtischen Gasanstalt und ein hoch angesehener Bürger in Pasewalk. Auch als Besitzer einer Eisengießerei, die unter anderem Gullydeckel herstellte und zu besten Zeiten 200 Menschen beschäftigte, wurde Paul Behrendt geachtet. Noch heute erinnern Gullydeckel in Pasewalk, Berlin, Stettin oder Demmin mit der Aufschrift „H. Behrendt Pasewalk“ an den ehemaligen Fabrikanten, wobei das H. für Hirsch, den Vater von Paul und Begründer des Betriebes, steht.
Behrendt wurde 1860 in Pasewalk geboren. Er übernahm später die väterliche Eisengießerei und Maschinenfabrik und produzierte landwirtschaftliche Maschinen, Geräte und verschiedene Graugussteile, die in ganz Deutschland verkauft wurden. Nach dem Machtantritt Hitlers 1933 gingen die Aufträge für sein Unternehmen zurück. Da er Jude war, wurden ihm Kredite verweigert. 1934 musste die Fabrik schließen. Behrendt zog daraufhin mit seiner Familie nach Berlin, wo er 1939 starb. Seine Frau und eine Tochter wurden von den Nationalsozialisten umgebracht. aus: http://www.land-und-leute-ev.de/landundleute/Projekte/ortejuedGeschichte/Orte_pasewalk.htm
Pasewalk, auf die erfolgreiche Tätigkeit des jüdischen Unternehmers H. Behrendt, der im Auftrag der Stadt die Kanalisation der Gemeinde ausrüstete, weisen heute noch einige Gullydeckel im Stadtzentrum hin. Mehr darüber: http://www.deckelschau.de/ von Kristian Marten.
„K“ für Kanalisation
Von der BAMAG Berlin, also der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau-AG ist der nachfolgende Kanaldeckel.
Und was bedeutet „M“? Wer kennt die Antwort?
Ein „grosses“ Thema, es gibt ein Vielfaches von Gullideckel dieser Art, in Königsberg aber nicht nur dort. Im Zuge von Städtesanierungen werden sie jedoch immer seltener und vermutlich irgendwann ganz verschwunden sein. Und damit ein Stück Geschichte.
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RAGNIT: Die Russen machen Schweizer Käse «Er ist in seine Heimat zurückgekehrt – der Tilsiter»,
schreibt die Neuste Zürcher Zeitung am 23.03.2019. „Die EU-Sanktionen gegen Russland haben einen Wäschereibesitzer aus Kaliningrad dazu gebracht, weitab der Grossstadt etwas Neues zu versuchen. In einem alten ostpreussischen Gasthaus stellt er nun Schweizer Käse her. … Im unscheinbaren Innenhof des «Deutschen Hauses», am Fusse einer überwachsenen Schlossruine, jedoch sind die wahren Schätze des Städtchens verborgen. … Und er hat einen Traum. …“
Im November d. J. dort persönlich umgeschaut …
… jetzt eine aktuelle Ergänzung vom Subbotnik am 2. Advent. Eine aktive Gruppe von jungen Leuten packt an.
Das Einladungsplaket und ein schönes (Zwischen-)Ergebnis
Das Wetter hatte gestern Glück: Es war nicht kalt und es regnete ziemlich viel.Was soll ich sagen … Das Schloss wurde wieder zum Leben erweckt. Ohne Zeitverlust, ohne die üblichen Treffpunkte hier und da, energisch und harmonisch. Menschen, die verstehen, womit sie es zu tun haben, wissen, wie man mit alten Keramiksorten und ungewöhnlichen Ziegeln umgeht. Und wer wollte im Regen spucken.Bereits am Ende, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, als noch keine Kraft mehr zum Arbeiten vorhanden war, konnte ich es nicht ertragen: Ich kletterte die Wand hinunter und schaute vom Fenster herab, einst wahrscheinlich Lanzette, und jetzt nagte Krieg, Zeit und Verlassenheit. Unten – Müll und ein alter verlassener Garten. Genauer gesagt, bleibt es. Aber wenn Sie sich mit Mythen beschäftigen, müssen Sie Ihren Augen nicht besonders vertrauen. Dort, im zotteligen Gras, mitten in der Trostlosigkeit, wahrscheinlich schon seit Ewigkeiten – der Schlossschlüssel wird nicht warten. Und es scheint eine Hand zu geben, die ihn endlich anheben wird. Hoffentlich jedenfalls.
Einige subjektive Eindrücke über eine Gemeindefahrt von Potsdamer Christen.
Montag 28.10.
Gnesen
In Gnesen/Gniezno kam es zur Gründung des ältesten polnischen Erzbistums. 1025 wurde Bolesław I. Chrobry der erste König von Polen. 1238/39 erhielt Gniezno die Stadtrechte. Bis 1320 war die Stadt Krönungsort der polnischen Könige. Gnesen war lange Zeit das kulturelle Zentrum Polens. Die Anfänge seines Staatswesens verbindet Polen mit dieser Stadt.
Marienburg, Stadtführung
Pfarrkirche St. Johannes. Die im Nordwesten der Stadt nahe der Burg gelegene St.-Johannes-Kirche entstand in ihrem aktuellen Grundriss zwischen 1468 und 1523, nachdem der Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert im Dreizehnjährigen Krieg um 1460 vollständig zerstört wurde (Erstes Gotteshaus, das Ende des 13. Jahrh. vom Deutschen Orden neu gegründet wurde).
Altes Rathaus.Das Rathaus wurde 1380 im Stil der Backsteingotik fertiggestellt. Es gehört zu den wenigen erhaltenen Bauwerken der Stadt aus der Ordenszeit.
Stadtbefestigung. Der Plauener Wall, ein kompliziertes Mauer-Graben-Zwinger-System mit teilweise vierfachem Mauerring, entstand auf Anordnung von Heinrich von Plauen („Retter des Deutschen Ordens“).
Im Westen an der Nogat steht der Recketurm, auch Buttermilchturm (… dann mußten sie einen Turm an der Nogat bauen, und den Mörtel dazu durften sie nicht mit Wasser bereiten, sondern mit Buttermilch, welche einen festeren Kitt gibt, wie allbekannt ist. Diese Buttermilch hatten die Lichtenauer einzig und allein zu liefern. Der Turm bekam davon den Namen Buttermilchturm und steht heute noch) genannt, aus dem 15. Jahrhundert. Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert. Das zwölf Meter hohe und neun Meter breite gotische Töpfertor steht im Osten und wurde 1945 nur geringfügig beschädigt. Das zerstörte Dach wurde 1955 wiederhergestellt.
Das südlich gelegene Marientor ist zehn Meter hoch und acht Meter breit. Es wurde etwa Mitte des 14. Jahrhunderts ebenfalls im gotischen Stil erbaut und im 16. Jahrhundert aufgestockt. 1945 bis auf die Grundmauern zerstört, konnte sein Wiederaufbau erst 1964 abgeschlossen werden.
Denkmal für Kasimir IV. Andreas, genannt der Jagiellone, der als König von Polen am 7. Juni 1457 in Marienburg einzog und von der Burg als neuem Königssitz Besitz ergriff. 2010 wurde das 3,48 m hohe Bronze-Denkmal auf dem zentralen Stadtplatz aufgerichtet. Kasimir IV. Andreas, genannt der Jagiellone, * 30. November 1427 in Krakau; † 7. Juni 1492 in Grodno, war ab 1440 Großfürst von Litauen und ab 1447 König von Polen. Als Sohn Jogailas entstammte er der Dynastie der Jagiellonen
Massengrab von Marienburg. Das Massengrab von Marienburg wurde im Oktober 2008 bei Aushubarbeiten für das Fundament eines neuen Hotels entdeckt. Es enthielt die Gebeine von 2.116 Menschen, 1001 Frauen, 381 Männern und 377 Kindern sowie über 300 weiteren Personen, deren Geschlecht und Alter nicht genauer bestimmt werden konnte. Die Fundstelle lag an der Ulica Piastowska 18 auf dem Gelände des ehemaligen Polnischen Hauses nahe der Ordensburg Marienburg.
Soldatenfriedhof. Im Süden des Ortes befindet sich der Malbork Commonwealth War Cemetery, auf dem britische Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg begraben liegen. Auf dem Friedhof befindet sich darüber hinaus das Malbork Memorial, mit dem seit den 1960er Jahren 39 toten britischen Kriegsgefangenen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, die auf dem Friedhof von Lidzbark Warmiński begraben liegen, gedacht wird.
Wasserturm, Neogotik vor 1900
Bahnhof Malbork, Backsteinbau der Gründerzeit um 1890
Dienstag 29.10.
Ordensburg Marienburg. Führung
Die Marienburg, die sich auf einer Böschung am rechten Ufer der Nogat erhebt, ist das weltweit größte Backsteinschloss. Ihre Befestigungsanlagen erstrecken sich über eine Fläche von 20 Hektar. Die Burg ist eine im 13. Jahrhundert erbaute mittelalterliche Ordensburg des Deutschen Ordens.
Bauherr war der Deutsche Orden, den der polnische Herzog Konrad von Masowien 1226 im Kampf gegen die heidnischen Pruzzen ins Land geholt hatte.
Konrad von Masowien (polnisch Konrad I. Mazowiecki, lateinisch Conradus) war ab 1199, als Konrad I., Herzog in Masowien, ab 1202 Herzog in Kujawien, Sieradz und Łęczyca, sowie 1229–1232 und 1241–1243 Seniorherzog von Polen. Sein Vater war Kasimir der Gerechte, dessen Eltern hießen Bolesław III. Schiefmund und Salome von Berg-Schelklingen. Herzog Konrad entstammte der Dynastie der Piasten.
Bei der Führung „begegnete“ uns dann auch der Markgraf Albrecht, der uns später auch in Königsberg „begrüsste“.
Mittags, Weiterfahrt nach Königsberg
Mittwoch 30.10. Königsberg Stadtrundfahrt
Dombesichtigung
Zunächst versammelten wir uns zu unserer täglichen Andacht in der ev.-luth. Kapelle.
Seit dem 31.10.2000 steht im Eingangsbereich des Königsberger Doms den Protestanten die Südkapelle mit etwa 40 Plätzen zur Verfügung. Hier finden Gottesdienste, Trauungen und Taufen statt.
Der Kapellenführer Waldemar Biss schreibt im Propsteibrief 1/2016:
„Die Kapelle ist ein einzigartiger Ort, sowohl in Bezug auf die Lage (Stadtzentrum), als auch auf den Wert (sie wird von Einheimischen und Gruppen aus dem Ausland besucht, darunter auch von ehemaligen Bewohnern von Ostpreußen. … ). Der frühere Propst H. Osterwald hat das Konzept für die Kapelle entwickelt. Das Konzept bestand darin, die Kapelle für den vorgesehenen Anwendungszweck zu benutzen (Dienste, Taufen und Hochzeiten) und als Informationszentrum (Vorträge, Exkursionen, Ausstellungen, Konzerte) mit einem religiösen Schwerpunkt.“
Dabei hebt Biss die besondere Rolle des Luthertums in Bezug auf die Erhaltung der Werte christlicher Kultur, wie Toleranz, Respektierung der geistlichen Freiheit jedes Menschen und Überwindung konfessioneller Schranken, hervor. „Güte, Liebe, Dialog zwischen den Konfessionen sind das Ergebnis einer freien, aktiven, persönlichen Wahl. Diese Werte sind mit dem Herzen zu akzeptieren“ und zählt in diesem Zusammenhang auf: Andreas Osiander, Georg Sabinus, Simon Dach, Immanuel Kant.
Waldemar Biss bedankt sich in seinem Bericht ausdrücklich bei der Gemeinschaft ev. Ostpreußen e.V. für die geleistete Unterstützung. (Mehr: „Gottes Häuser in Königsberg“, Teil II, S. 19 ff.)
Synagoge, Führung
Die Kuppel der alten „Neuen Synagoge“ war rd. 10 m höher. Der Vorsitzende des ev.-luth. Propsteirates Sergeij Kiwenko (lks.) führte uns mit viel Engagement durch die Synagoge.
Mit dabei waren auch der Potsdamer Publizist Heinz D. Rainer Ney, „Gotteshäuser in Königsberg“ (Bildmitte) und die Dolmetscherin Frau Tanja aus Kaliningrad (r.), die als Reiseleiterin ein künftiges Besuchsprogramm in der Synagoge gestalten möchte.
Für den Verein Verein zur Geschichte und Kultur e.V. sind Ruth und Michael Leiserowitz die Ansprechpartner. Sie tragen Fotos und Gegenstände zusammen, die an die Königsberger jüdischen Freunde und Nachbarn erinnern. Dazu zählt nun – nach unserer Premiere – auch die Organisation von öffentlichen Führungen durch die Synagoge.
Unweit der „Lastadie“ befindet sich der Eingang zum Meeresmuseum. „In der Nähe der Fischerkapelle wurde 2009 das bestehende Denkmal für St. Nikolaus rekonstruiert. Die feierliche Wiedereröffnung fand am 8. Juli 2010 statt. Das Denkmal bildet nun ein einziges Ensemble. Die sechs Tonnen schwere Bronzeskulptur des Nikolaus ist mehr als acht Meter hoch und wurde 2005 – als eine von vier Nikolausstatuen an allen vier Grenzen Russlands – hier, an der Westgrenze Russlands, installiert. Der Heilige Nikolaus in martialischer Pose! Mit dieser heroischen Darstellung wird der barmherzige Bischof Nikolaus pervertiert!
Der Chefarchitekt von Kaliningrad, Alexander Bashin, eine der prägendsten Figuren des boomenden Wiederaufbaus der Stadt, erklärte 2007, das dass Denkmal „nichts mit der Stadt zu tun habe. Es sei ausdruckslos und unverhältnismäßig, … Dieses ist ein Geschenk, welches hier niemand will.“ Im Juli 2008 ist dann Alexander Baschin zurückgetreten. Er zog die Konsequenzen aus andauernden Konflikten.“ („Gotteshäuser in Königsberg“)
Das im Museumshafen liegende 110 m lange ehemalige Forschungsschiff WITJAS wurde im August 1939 als MARS auf der Schichau Seebeckwerft Bremerhafen erbaut.
Die kleine Homline hütet das Schiff.
Jurij Tschernyschew schrieb April 2019 im Ostpreussenblatt: „Eine Provinzposse erhitzt in Königsberg derzeit die Gemüter: Mit Unterstützung des Kulturministeriums wurden in der Nähe von Sehenswürdigkeiten der Stadt sogenannte Homlin-Figuren aufgestellt. Dagegen läuft die Russisch-Orthodoxe Kirche Sturm. Gegen die Kirche wandten sich wiederum zahlreiche Bürger über die sozialen Medien.
Eine ungewöhnliche Geschichte hat in der Königsberger Öffentlichkeit Fahrt aufgenommen. Die Russisch-Orthodoxe Kirche und Bürger streiten um Homlin-Figuren, Darstellungen von guten Geistern. Im vergangenen Sommer wurde die erste dieser Miniskulpturen auf der Honigbrücke auf dem Kneiphof aufgestellt. Es ist eine Arbeit des Künstlers Andrej Sledkow, der auch an der Entstehung des Alexander-Newskij-Denkmals beteiligt war.
Das Wort „Homlin“ basiert auf dem Wort „Heim“. Laut der Legende arbeitet ein Homlin, der äußerlich einem Kobold ähnelt, sein ganzes Leben lang und stellt einzigartige Produkte aus Bernstein her. Der Homlin auf der Honigbrücke wird liebevoll Karl genannt. In den vergangenen Monaten haben sich die Vorbeigehenden an seinem Anblick erfreut. Von Zeit zu Zeit haben sie ihm eine Kappe aufgesetzt oder einen Schal umgebunden. Damit Großvater Homlin sich nicht einsam fühlt, wurde eine weitere Skulptur aufgestellt. Sie befindet sich in der Nähe des Bernsteinmuseums in einer der Schießscharten des Dohna-Turms rechts vom Museums-Eingang. Es handelt sich um Großmutter Homlin. Bald sollten die beiden zwei Kinder und drei Enkel erhalten, welche die verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Stadt zieren sollten.
Doch nun droht der Initiative Unheil: Die Königsberger Diözese der orthodoxen Kirche stellte in den Figuren von Großmutter und Großvater Homlin einen Zusammenhang mit dem Heidentum fest und rief dazu auf, ihre Förderung als touristisches Markenzeichen Königsbergs zu stoppen. Ein entsprechendes Schreiben, unterzeichnet von Erzbischof Serafim, wurde bereits an die Adresse des Gouverneurs Anton Alichanow gerichtet: „Wir glauben, dass das Bild der Homlins einen direkten Bezug zu Kobolden trägt und ein Neo-Heidentum in der Region fördert, was einen negativen Einfluss auf die Entwicklung der nationalen Kultur in der Region hat und das kulturelle Erbe durchkreuzt, das sich unter dem Einfluss des Christentums gebildet hat. All dies versetzt uns zurück in die dunklen Zeiten des Heidentums.“
Unterstützung erhielt Erzbischof Serafim ausgerechnet von einer kommunistischen Abgeordeneten der Gebietsduma, Jekaterina Koroljowa. Sie forderte den Gouverneur auf, die Gründe für die Platzierung der Figuren zu überprüfen und sie zu demontieren, falls sie illegal aufgestellt wurden.
Das regionale Kulturministerium erklärte, dass die Aufstellung der Skulpturen mit ihm koordiniert worden sei, und bezeichnete die Homlin-Skulpturen als unterhaltend und geeignet, Touristen anzuziehen. Als die Ideengeberin für die Skulpturen von dem Widerstand hörte, erklärte sie, dass die geplante Aufstellung einer neuen Homlin-Figur nun fraglich geworden sei: „Der dritte Homlin ist fertig. Wir wollten ihn aufstellen. Aber jetzt warten wir, bis die Geschichte sich beruhigt hat. Wir wollten etwas Gutes und Kleines machen. Und nun so etwas. Die Figuren wurden rechtmäßig aufgestellt. Wir besitzen alle Dokumente. Das Kulturministerium hat unser Projekt unterstützt, ihm gefielen die Charaktere, eine gute Geschichte. Wir hatten weder heidnische noch politische Hintergedanken.“
Den Stadtbewohnern gefallen die kleinen Skulpturen, und sie sind bereit, sie zu verteidigen. Kurz nach Serafims Erklärung trug Großvater Homlin plötzlich ein Kreuz aus Bernstein. Der Bürger, der ihn angehängt hatte, sagte, er wolle den Homlin „vor dem Delirium der Russisch-Orthodoxen Kirche und der Kommunisten schützen“.
Nach einigen Tagen war jedoch das Bernsteinkreuz verschwunden, und stattdessen trug Karl einen roten Pullover. Gleichzeitig startete in den sozialen Medien ein sogenannter Flashmob mit dem Titel „Rührt die Homlins nicht an“. Beiträge mit entsprechendem Inhalt waren auf Instagram, Facebook und Vkontakte erschienen. Die Städter fotografierten die Homlin-Figuren und setzen sie auf ihre Seiten mit Kommentaren, dass sie auf diese Weise gegen eine mögliche Demontage protestierten.“
Palmnicken
Beim 2011 vom Künstler Frank Meisler errichteten Holocaust-Denkmal zu Ehren der am 31. Januar 1945 von deutscher SS und ihrer ausländischen Helfer getöteten über 3.000 jüdischen Menschen hielt unser Reisepfarrer Jürgen Schwochow eine bewegende Andacht. Unser Reiseleiter zitierte dabei aus den Aufzeichnungen der überlebenden Zeitzeugin Maria Blitz.
Donnerstag 31.10. (Reformationstag) Königsberg
Kirchweihjubiläum Auferstehungskirche
Hier im Hammerweg/Prospekt Mira, Ecke Dürerstr./ul. Lesoparkowaja konnte in den Jahren 1996 bis 1999 nach den Plänen des Architekten Pawel Gorbatsch die Backsteinkirche erbaut werden. In das Fundament wurde im Dezember 1996 aus den Ruinen alter evangelischer Kirchen des nördlichen Ostpreußens ein Kreuz aus Ziegeln gelegt. Der Name „Auferstehung“ für die junge evangelische Kirchengemeinde leitet sich von der Tatsache ab, dass das Gemeindezentrum auf dem Friedhof der Luisenkirche errichtet wurde.
Nach dem Gottesdienst eine Reihe von Ansprachen und Grußworten.
Freitag 01.11. Arnau
Ihn „sahen“ wir schon auf der Marienburg, den Oberpräsidenten der ganzen Provinz Preußen mit Sitz in Königsberg. Heinrich Theodor von Schön, 1773 in Schreitlaugken, Kreis Tilsit geboren, verstarb 1856 auf Gut Arnau.
Insterburg
Herzog Georg Friedrich von Preußen erhob am 10. Oktober 1583 den um die Burg an der Inster angesiedelten Ort zur Stadt und gab ihm zum Insiegel „einen weißen Schilt, darinnen unnden ein grüner Berg, darauf ein schwarzer Behr auf allen vyeren stehndt unnd zu beyder seytten inwendig des Schilts die beyde Buchstaben G unnd F.“ Über dem Schilde erscheint bei reicherer Darstellung ein wachsender Jäger mit seinem Jagdhorn. (Otto Hupp)
Die ehemalige Reformierte Kirche (jetzt die russ. Orth. Erzengel-Michael-Kirche, Architekt ist der Königsberger Friedrich Adler) errichtet zwischen 1886 und 1890, neuromanisches Bauwerk mit einem 60 Meter hohen Westturm und zwei kleineren Türmen im Osten.
Gumbinnen
In der Salzburger Kirche wurden wir durch den rührigen Diakon Alexander Michel willkommen geheissen. Anlässlich des Reformationstages sangen wir in der Kirche „Ein feste Burg ist unser Gott …“.
In der Diakoniestation wurden wir freundlichst bewirtet, auch mit Pillkaller – nicht nur einem!
Die Stiftung Salzburger Anstalt Gumbinnen ist für die soziale Arbeit und die bauliche Unterhaltung des „Diakoniezentrums Haus Salzburg“ in Gusev auf Ihre freundlichen Spenden angewiesen. Bitte helfen Sie weiter mit und überweisen Sie Ihre Spende auf das folgende Konto:
Kto: 34 40 500 00 Deutsche Bank Gütersloh (BLZ 480 700 24)
IBAN: DE53 4807 0024 0344 0500 00, BIC: DEUTDEDBBIE
Danke und Herzliche Liebe Grüsse aus Gusev/Gumbinnen
Direktor der Diakonie Haus Salzburg, Alexander Michel
Das Salzburger Mädchen im Regen.
Auf der Weiterfahrt nach Tilsit über Ragnit fuhren wir an Kraupischken/Breitenstein/Uljanowo vorbei. Den Turm der 172 erbauten Kirche (Turm von 1893) sahen wir in rd. 2000 m Entfernung im Vorbeifahren.
Während die Authentizität des Luther nachgesagten „Apfelbaum-Zitates“ durchaus angezweifelt werden darf, ist hier am Turm ein echtes Lutherzitat zu lesen: „Ein feste Burg ist unser Gott“. Wir sangen das Lied zwei Stunden zuvor in der Salzburger Kirche.
Der „windige“ Pastor Sengstock bewarb sich im November 1593 auf die Pfarrstelle zu Kraupischken. Diese wurde jedoch anders vergeben… Mehr zu P. Sengstock in „Gottes Häuser in Königsberg“, Teil I, S. 56/57
Ragnit Neman
Ihren Ursprung hat die Stadt in der Burg Ragnit (prußisch ragas: Horn, Ecke, Landzunge, Spitze, Hinausragendes), einem Stützpunkt des Prußenstammes der Schalauen. Sie siedelten spätestens im 13. Jahrhundert beiderseits des Memelflusses. Um 1277 gelang es dem Deutschen Ritterorden (Vogt von Samland Theoderich) die Burg zu zerstören.
In den Jahren 1397 bis 1409 wurde – unter Mitwirkung des rheinländischen Baumeisters Nikolaus Fellenstein (er war auch am Bau der Marienburg beteiligt) – die Burg in Backstein zu einer der stärksten Festungen des Ritterordens aufgebaut. Im Schutze der Burg hatte sich inzwischen ein Marktflecken entwickelt, der dank der günstigen Verkehrslage an der Heerstraße nach Insterburg und dem Flussübergang nach Norden an Bedeutung gewann und das sind heute die – immer noch gewaltigen – Überreste.
Tilsit
Der preussischen Königin Luise wird in dieser Stadt viel gedacht. Sehenswert sind die in der Innenstadt vielfach erhaltenen Jugendstilhäuser, das Theater, die Königin-Luise-Brücke (Grenzübergang nach Litauen) und der Stadtsee, früher Schloßmühlenteich, ein ehemaliger großer Mühlenweiher aus der Ordenszeit.
Den 2. Weltkrieg überstanden hat das 1925/26 von Erich Mendelsohn erbaute Gebäude der Loge zu den drei Erzvätern. Jugendstilfassade mit Ritterfigur, jetzt wieder „bewaffnet“.
Königin-Luise-Brücke, das Tor in das EU-Land Litauen
Der ostpreussische Elch in Tilsit
Die ursprünglichen Kirchen der Stadt wurden im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört und ihre Ruinen in der Nachkriegszeit abgerissen. Die ehemalige Synagoge wurde in eine russisch-orthodoxe Kirche umgewandelt. Eine weitere große russisch-orthodoxe Kirche in traditionell russischem Baustil wurde im November 2007 fertiggestellt. Daneben existiert ein Neubau einer römisch-katholischen Kirche für die in der Stadt ansässigen Litauer, die am 20. August 2000 feierlich geweiht wurde. Die alte Tilsiter Straßenbahn ist symbolisch wieder da, mit einer breiteren Spurweite, nämlich 1524 mm, da sie aus Sankt Petersburg importiert wurde. Die Tilsiter Originalspurbreite betrug bekanntlich lediglich 1000 mm.
Seit 2006 besteht eine Bürgerbewegung für eine Rückbenennung der Stadt in Tilsit. Der damalige Bürgermeister gab 2009 einen Zuspruch von etwa 50 % der Bevölkerung an. Der alte Name ist bereits Teil der aktuellen Bezeichnungen eines örtlichen Radiosenders (Tilsitskaja Wolna „Tilsiter Welle“) und des städtischen Theaters (Tilsit-Teatr) (Запрашиваемый ресурс временно недоступен). Das frühere Stadtwappen wird wiederverwendet.
Eine offizielle Absichtserklärung zu einer Rückbenennung von Seiten der Stadtverwaltung gab es bislang jedoch nicht (http://www.sovetsk-tilsit.ru/). 2018 wurde die Direktorin des Stadtgeschichtlichen Museums, Angelika Spiljowa, entlassen, weil sie nach Meinung der Behörden die deutsche Vergangenheit der Stadt zu sehr herausgestellt habe (FAZ, 12.12.18, „Zuviel Bobrowski!“).
Samstag 02.11.
Mehlauken
Die dortige Pfarrkirche ist der Prototyp der Potsdamer Friedenskirche. Die evangelische Pfarrkirche Mehlauken wurde 1843 – 1846 nach Plänen des preussischen Baumeisters Friedrich August Stüler errichtet; zwei Jahre später die Potsdamer Friedenskirche.
Der in Königsberg geborene Architekt, Publizist und Fotograf Christian Papendick, beschreibt das Bauwerk in Mehlauken als eine „eindrucksvolle italienisch wirkende Basilika in rotem Backstein mit vorgezogenen Campanile, der durch einen kleinen Arkadengang mit dem Kirchenschiff verbunden war.“ Aus der Minimalvariante des Mehlauker Campanile hat sich zwei Jahre später für Potsdam der überragende Campanile entwickelt. Auffällig ist die übereinstimmende Anzahl der Fensterachsen im Kirchenschiff: neun Stück.
Und danach fuhren wir – „Richtung Heimat“ – wieder an Königsberg vorbei:
Thorn
Ankunft am Abend, Übernachtung im Hotel Filmar in der Graudenzer Strasse. Am Sonntagvormittag (03.11.) folgte eine Stadtführung durch die schöne Altstadt von Thorn.
In der Reformierten Kirche begannen wir unseren Rundgang. Unser fröhlicher Gesang hallte durch das Kirchenschiff.
Und weiter, zurück Richtung Potsdam, unter der souveränen Führung durch unseren kompetenten, freundlichen Busfahrer Valentin von „Partner – Reisen, Grund-Tourismus GmbH & Co. KG in Lehrte“. Danke schön.
Mit der Vorbeifahrt an Gnesen schloss sich der Kreis.
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Die Pfarrkirche in Mehlauken
Im ostpreussischen Mehlauken/Liebenfelde/Salessje, 70 km östlich von Königsberg/Kaliningrad, steht der Prototyp der Potsdamer Friedenskirche. Die evangelische Pfarrkirche Mehlauken wurde 1843 – 1846 nach Plänen des preussischen Baumeisters Friedrich August Stüler errichtet; zwei Jahre später die Potsdamer Friedenskirche.
Der in Königsberg geborene Architekt, Publizist und Fotograf Christian Papendick, beschreibt das Bauwerk in Mehlauken als eine „eindrucksvolle italienisch wirkende Basilika in rotem Backstein mit vorgezogenen Campanile, der durch einen kleinen Arkadengang mit dem Kirchenschiff verbunden war.“
Aus der Minimalvariante des Mehlauker Campanile hat sich zwei Jahre später für Potsdam der überragende Campanile entwickelt. Auffällig ist die übereinstimmende Anzahl der Fensterachsen im Kirchenschiff: neun Stück.
Die Ruine der Pfarrkirche ca. 2005 und 2019
Fotos: Christian Papendick Heinz Ney
Friedenskirche Potsdam
Heinz Ney Wolfgang Pfauder
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Aktuelle Bildeindrücke aus Königsberg
Der Dom, Modell und (wieder) Realität, Gott sei Dank!
Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Zerstörung Königsberg.
Fischdorf, ein Vorzeigeensemble
Der neue Konzertsaal in …
… der ehemal. katholischen Kirche „Zur Heiligen Familie“ (heute also der Konzertsaal der Stadt). Übrigens, die Uhr im Turm stammt von der evangel. Kreuzkirche.
Die ehemal. ev. Kreuzkirche auf der Lomse, ein Werk des in Potsdam verstorbenen Artur Max Archilles Kickton, wird heute von der ROK genutzt.
Ein Juwel – die Neue Synagoge.
Alle Fotos: Jörg Nass
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Ein Festlicher Besuch in Königsberg
Die Evangelisch-lutherische Auferstehungsgemeinde Kaliningrad/Königsberg besteht in diesem Jahr 20 Jahre.
Der ökumenische Chor aus Oranienburg besuchte die Gemeinde.
Hier Eindrücke von Alexander Winter.
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■ Architekt Friedrich August Stüller arbeitete an der Gestaltung des Denkmals. Mit ihm zusammen arbeiteten: von Drake, Müller, Scheidler, Oka und Merkel Steinmetz.
■ Der Sockel des Denkmals wurde am 12. September 1856 feierlich unter Beteiligung des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm IV., Aufgestellt. Die Eröffnung fand am 20. November 1856 statt.
■ 1960 wurde das Obelisk-Denkmal in die Anzahl der staatlich geschützten Objekte aufgenommen, heute ist es ein Kulturgut des Kaliningrader Gebiets von bundesweiter Bedeutung. (Quelle: https://vk.com/gosarhivkaliningrad)
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Nun regnet es, auch in Tilsit.
Dank an Frau Ursula Rodemerk für diesen hübschen Hinweis.
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Abendgruß vom Fürstenteich in Königsberg
Fotos: Alexander Winter, 1. Oktober 2018
Ein interessanter Teich – der Fürstenteich.
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Gruß aus dem Ostseebad Cranz. Foto: Kirill Opalenik
Kirill schreibt dazu: Es ist in der Nähe der Böschung der Stadt Selenogradsk.
Titanentransit durch Ostpreussen
Mit Ross und Reiter von Brück nach Russland:
Die Friedenstour mit einem Planwagen-Treck, bestehend aus 18 Kaltblutpferden, wurde am 18. Juli 2018 in Brück begonnen und hat den ersten Teil ihrer Ostpreussenroute geschafft.
Motto: Europa sind wir – Pferde bringen Frieden!
TITANEN ON TOUR 2018
Neuigkeiten gibt es hier: http://www.titanen-on-tour.eu/index.php/neuigkeiten.html
Freundliche „Begleitung“ auf dem Weg. Fotos: http://www.titanenderrennbahn.de
„18.000 Liter Wasser haben die 18 Pferde getrunken
Mehr? Hier klicken: https://www.evangelisch.de/inhalte/151734/15-08-2018/pferde-friedenstreck-aus-brandenburg-naehert-sich-kaliningrad
Am 17.08.2018 ist der Treck in Königsberg angekommen; hier ein paar Eindrücke mit Fotos und Video von Georgi Tschernetzki bzw. Surba Alexander:
https://video.fham1-1.fna.fbcdn.net/v/t42.9040-2/38985953_2121178791477539_1954661486383071232_n.mp4?_nc_cat=0&efg=eyJybHIiOjU3OSwicmxhIjo1MTIsInZlbmNvZGVfdGFnIjoic3ZlX3NkIn0%3D&oh=9a7fbeb0fcbcf2d67be7a39402407172&oe=5B79F0D5
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Pillau, Hafenstadt an der Ostsee.
Pillau, Hafen. Foto: Archiv K. Opalenik
Pillau, Leuchtturm im Hafen. Foto: Kirill Opalenik
Foto: Archiv
Pillau, Zitadelle. Foto: Archiv
Pillau, Fort. Fotos (3 x): Alexander Zimin
Pillau, Hafen. Foto: Archiv
Pillau, Hafen. Foto: Archiv
Foto: Andrey Denisenko
Foto: Archiv K. Opalenik
(Wussten Sie’s? Cölln ist heute ein Stadtteil von Meissen)
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Kosmonaut Leonow sprach sich für Königsberg aus
Quelle: picture-alliance / dpa/rf
Der „Königsberger Express“ 04/18 schreibt (auf Seite 3):
„Unser berühmter Raumfahrer und Landsmann, General a.D. Aleksej Leonow meint, Kaliningrad soll seinen historischen Namen zurückbekommen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Klops.ru“.
Der Kosmonaut und zweifacher Held der Sowjetunion, General a.D. Aleksej Leonow, sprach sich in einem Interview mit der Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ dafür aus, dass der Stadt ihr historischer Name Königsberg endlich zurückgegeben wird.
„Ja, ich bin für die Umbenennung. Man hätte das schon längst tun sollen! Königsberg war keine faschistische Stadt, sein Name hat mit dem Nazismus nichts zu tun“, sagte Leonow. „Königsberg war eine Stadt der Wissenschaft, der Studenten und des Friedens. Ein Berg des Königs war es! Herzog Albrecht, der ehrwürdige Mann, hat hier eine Universität gegründet – eine der ältesten in Europa! Das soll man im Auge behalten, das ist Geschichte, die wir zu respektieren haben. Wie sollen wir der heutigen Jugend erklären, was dieser Kalinin für ein Politiker war? Sollen wir ihr etwa sagen, dass er für unser Vaterland nur Gutes getan und keine Erschießungslisten mit unterzeichnet hat?“
Eine Empfehlung zum mehr lesen:
KÖNIGSBERGER EXPRESS
Postadresse: RUS-236022 Kaliningrad,
ul. Chaikovskogo 29-1
Tel.: 007 4012 918542
E-Mail: express@kanet.ru
Internet: http://www.koenigsberger-express.com
Herausgeber: Igor Sarembo, Elena Lebedewa
Verantwortliche Redakteurin:
Elena Lebedewa
Redakteur (Übersetzung):
Viktor Tschernyschov
Informationsquellen: Informationsagenturen
kinfa, klops.ru, Zeitungen „Komsomolskaja
Prawda“, „Argumenty i Fakty“.
Druck: RAUTENBERG MEDIA KG
Postfach 3198, 53831 Troisdorf,
Tel.: 02241-260380, Fax: 02241-260339
© Königsberger Express, 2018
Рег. свид. № 77-17175
Дайджест калининградской прессы на
немецком языке. Адрес редакции:
236022 Калининград, ул. Чайковского, 29-1
Печать: издательство Раутенберг,
53831 Тройсдорф (ФРГ), а/я 3198.
Тираж 2000 экз. Цена договорная.
Подписано к печати 24.03.2018
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Crottingen – ein Zeichen der Hoffnung
Hier ein kurzer Fotobericht von Jörg Naß. Er berichtet von seinen Arbeiten als Orgelbauer in der Kirche von Crottingen.
Fotos der evang. luth. Kirche in Kretingale (deutsch Crottingen), die vorletztes Jahr eine kleine Orgel von Jörg Naß bekommen hat.
Bei der Arbeit.
Das Instrument wurde von einer Kirchengemeinde aus Essen-Borbeck gespendet.
Friede sei mit Euch. Joh. 20, 19
Die Kirche wurde in den 1990’er Jahren mit Spendenmitteln renoviert. Vorher wurde sie als Lagerraum genutzt.
Die schöne Kirche am Abend. Gut zu erkennen der Turm mit dem achteckigen Oberteil und den zwei, offen im Glockenturm hängenden, Glocken.
Fotos: Jörg Naß
Die Kirche war das nördlichste Gotteshaus des Memellandes und damit auch des Deutschen Reichs. Heute zählt sie zu den best erhaltenen Kirchen in Litauen aus deutscher Zeit, obwohl sie wie üblich in sowjetischen Zeiten als Speicher mißbraucht worden war. Auch innen macht sie einen gepflegten Eindruck. Einzigartig für das Memelland ist, dass die zwei Glocken offen im Glockenturm hängen.[1]
Die Kirche erhielt der Ort in Holzbauweise im Jahr 1652. Diese wurde 1741 durch ein Gebäude aus Stein mit hölzernem Turm ersetzt. Nachdem dieser Turm 1801 durch ein Unwetter stark beschädigt worden war, baute man 1875 einen massiven Turm mit achteckigem Oberteil. Außerdem erhielt die Kirche bei dieser Gelegenheit eine Orgel. Das Kirchenschiff ist von einem Tonnengewölbe überdeckt, die Seitenschiffe haben Flachdecken. Der Kanzelaltar ist von 1793. [2][size= 12px] [/size]
[1][size= 12px] Bernd Dauskardt, in Osptreußische Familie von Ruth Geede, Oprbl. Nr. 14/2017 (7. April), S. 14[/size]
[2] GenWiki
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Im August 2017 nahm der Wahl-Kaliningrader Uwe Niemeier (domizil) das schöne Foto mit „Immanuel Kant“ auf. Der Standort „WAR“ vor dem EuropaCenter (Hansaplatz/Platz des Sieges). Die Figur wechselte innerhalb zwei Wochen mehrmals den Standort und hat jetzt den endgültigen Standort in Palmnicken/Jantarny gefunden.
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Königsberg, gestern und heute, Collage: Alexander Panfilov
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Etwas Lustiges „aufgelesen“:
Der Einkauf.
Von Dr. Alfred Lau.
Da huckt de Frau Lehrer und is so bedrippt
Und sagt denn zu Wischkoreits Jettche:
Ich brauch doch e Topf, aber nich fiere Milch,
Nei, einem fier unteres Bettche.
Dem giebt fier eins fuffzig bei Hammerschmidts
Im Laden zu kaufen natierlich,
Bloß weißt, mich kennt doch de ganze Stadt,
Drum is mir das etwas schenierlich.
Möchst Du mir das Toppche nich kaufen gehn?
Was meinst? Am besten gleich morgen.
Du bist doch e dreiste Mergell und du kriegst
Noch extra was fieres Besorgen.
Das mach ich, Frau Lehrer, das ist mir egal.“
„Na schön! Aber wenn se Dich fragen,
Von wem Du kommst und fer wen das is,
Denn darfst Du das, Jettche, nich sagen!“
I wo, Frau Lehrer, bloß länger kann
Ich mir mit dem Krät nich belassen,
Ich geh doch abends noch erst auf Besuch,
Wo soll ich dem Toppche denn lassen?“
Ganz einlach! Ich hab mit zwei Damen um vier
Im Café Matull mi versprochen,
Da bringst es mir hin, verpackt, und sagst,
Hier sind für den Hektor die Knochen!“
Se missden um vier, es war proppevoll,
Mit Miehe e Platzche sich suchen.
Nu hucken de Damen und trinken dem Plurksch
Und kauen dem kleistrigen Kuchen.
So gegen halb fimf, de Frau Lehrer bestellt
Fier jede noch einem Prienellche,
Da kommt de Jettche und drängelt sich durch,
Das druggliche, dreiste Mergellche.
Se schubbst mitte Hiften nach links und nach rechts,
Denn stolz schwenkt se ieber ihr Koppche
De arme Frau Lehrer wird weiß wie de Wand
In jede Hand einem Toppche
Und hält de Damens se untre Nas.
Was wird se denn nu bloß noch machen?
Se stellt de Terrinchens mit Schwung aufem Tisch,
Und aller kicken und lachen.
Er hädd so viele, da wussd ich nich,
Welch einem ich nu solld kaufen.
Da gab er mir diese zur Auswahl mit
Und sagd ich war all im Laufen.
Das kleinere könnd de Frau Lehrer ich
Drei Dittche billiger lassen.
Bloß nimm ihr man Maß, zur Sicherheit,
Das Toppche das muss ja auch passen!“
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Immer wieder gern gesehen: KÖNIGSBERG.
Der Luisendreier
Die russische Zentralbank gab eine Münze mit der Königin Luise-Brücke in Tilsit/Sovetsk heraus.
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Ein aktueller Bildgruß aus Königsberg. Foto: Kirill Opalenik
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Büste von Britta Bruns wieder in Königsberg
Foto: Büste von Britta Bruns von Stanislaus Cauer
Am 21. April stand im Programm der FREUNDE KANTS und KÖNIGSBERGS e.V.: „Enthüllung einer Kopie der Büste von Britta v. Zezschwitz, geb. Bruns, von Stanislaus Cauer, Übergabe von Zeichnungen von Heinrich Wolff und Maria Lahrs sowie Büchern an die Kunstgalerie (mit Öffentlichkeit und Presse). Geführter Rundgang durch die Kunstgalerie unter Führung ihrer Direktorin Galina Sabolotskaja.“
Von dem reichen Bestand an öffentlichen Skulpturen in Königsberg haben es etliche von ihnen bis ins heutige Kaliningrad geschafft. Manches dieser Kunstwerke findet auch den Weg zurück, wie neuerdings z. B. die Bronzebüste der Königsbergerin Britta von Zezschwitz, geb. Bruns, Tochter des medizinischen Direktors der Königsberger Kliniken, die Stanislaus Cauer 1932 gestaltet hat. Gerfried Horst, Chef des Vereins der Freunde Kants und Königsbergs, hat es durch seine persönlichen Kontakte ermöglicht, dass diese Plastik in die Stadt ihrer Entstehung heim kehrte und überreichte sie anlässlich der jüngsten Reise des Vereins der Freunde Kants zum Geburtstag Kants am 22. April 2017 in einer feierlichen Zeremonie der Direktorin der Kaliningrader Kunstgalerie, Galina Sabolotskaja, wo sie die vorhandene reiche Kunstsammlung wirkungsvoll ergänzt.
Weitere Bilder und die Geschichte verschiedener öffentlicher Kunstwerke finden Sie hier.
Quelle: Kaliningrader Wochenblatt 11.05.2017